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Wo in Deutschland bewachsen Dächer besonders gut mit Flechten, Algen & Moosen?

Hausdächer bewachsen in Deutschland unter­schied­lich schnell und dicht mit Algen, Flechten und Moosen. Wir erklären, wie ausge­prägt der Dachbewuchs im Norden, Süden, Osten und Westen der Bundes­republik ist.

Dachbewuchs nach Lage in Deutschland

Kurz zusammengefasst

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  • Flechten, Algen und Moose wachsen besonders gut an fechten, schat­tigen Stand­orten mit geringer Luftver­schmutzung, vielen Nähr­stoffen, mildem Klima, hoher Luft­feuchtig­keit, wenig Sonnen­ein­strahlung und nahege­legenen Bäumen.
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  • In Norddeutschland bewachsen die Dächer aufgrund der höheren Luft­feuchte und weniger Sonnen­stunden schneller und dichter - besonders mit Algen - als in Süddeutschland.
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  • In Westdeutschland wachsen Algen, Flechten und Moose durch das mildere Klima etwas schneller als in Ostdeutschland.
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  • Neben der Lage in Deutschland kommt es darauf an, ob sich in der Nähe ein Wald, See, Fluss oder Gebirge sowie Industrie­gebiet oder Land­wirtschaft befindet.
Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Deutschland

In Deutschland wachsen Algen, Flechten und Moose auf Haus­dächern im Norden und Westen besonders gut. In großen Städten und wärmeren, trockenen Regionen im Osten und Süden ist das Wachstum schwächer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Diese Faktoren beeinflussen das Wachstum auf dem Dach

Hier wachsen Algen, Flechten & Moose besonders gut

Algen, Flechten und Moose bewachsen mit der Zeit fast alle Dächer, manche aber früher und dichter als andere. Es gibt einige Faktoren wie die Ausrichtung, Neigung und Eindeckung des Dachs sowie den Standort und die Lage in Deutschland, die den Dachbewuchs beein­flussen. Algen, Flechten und Moose mögen feuchte, schattige und kühle Standorte mit wenig Luft­ver­schmutzung, wie Richard A. Armstrong und J. Frahm in ihren Büchern "Neueste Erkennt­nisse in der Lichenologie" und "Biologie der Moose" beschreiben. Je nachdem, wo in Deutschland das Haus steht und welchen klima­tischen und standort­bezogenen Einflüssen es ausgesetzt ist, bewächst ein Dach unterschied­lich schnell und stark mit Algen, Flechten und Moosen.

Niederschlag und Nähe zu einem Gewässer

Algen, Flechten und Moose haben keine Wurzeln und beziehen das Wasser, das sie zum Leben brauchen, aus der Luft sowie durch Niederschlag, wie J. Frahm in "Biologie der Moose" beschreibt. Somit spielt die Luft­feuchtig­keit und die Häufig­keit des Regens eine große Rolle bei der Frage, wo Dächer besonders schnell bewachsen. Algen, Flechten und Moose wachsen an feuchten Standorten besonders gut und schnell. In Regionen, in denen es generell häufiger regnet - wie in Nord­deutsch­land - und in Gegenden in der Nähe eines Flusses oder Sees wachsen gerade Algen und Moose schneller, wie der studierte Geoökologe Riccardo Dreihaupt anmerkt. Auch Gebirge beein­flussen die Regen­mengen und Luft­feuchtig­keit. Häuser an der regen­reichen Luv-Seite eines Gebirges sind stärker von Dach­bewuchs mit Algen und Moosen betroffen als Häuser im Regen­schatten des Berges.

Infografik: Wachstum von Flechten, Algen und Moosen nach Luftfeuchtigkeit

Algen und Moose wachsen bei hoher Luft­feuchtig­keit ab 60% beson­ders gut. Flechten halten auch trocke­nere Umge­bungen aus. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum mehrerer Arten)

Temperatur

Die Temperatur ist besonders in Verbindung mit der Luft­feuchtig­keit ein wichtiger Faktor für das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach. Im Sommer können Dächer - besonders in Süd­deutsch­land und im Breisgau - bis zu 80 °C heiß werden und dabei verdunstet viel Wasser aus den Poren der Dachein­deckung und aus den Wasser­speichern der Algen, Flechten und Moose, wie P. Ramamurthy in seiner Studie beschreibt. Generell wachsen Flechten, Algen und Moose dort besonders gut, wo es im Sommer nicht sehr heiß (unter 30 °C) und im Winter nicht sehr kalt (über 0 °C) wird. Dies ist vor allem in Nord- und West­deutsch­land der Fall - hier ist das Klima milder und weist weniger Schwankungen auf, als im Süden und Osten, merkt der studierte Geoökologe Riccardo Dreihaupt an.

Infografik: Wachstum von Flechten, Algen und Moosen nach Temperatur

Moose bevorzugen eher kühlere Tempera­turen und Algen wachsen bei 20 °C bis 30 °C am besten. Flechten halten größere Temperatur­schwan­kungen aus. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum mehrerer Arten)

Nähe zu Vegetation

Bevor Algen, Flechten und Moose auf einem Dach wachsen können, müssen sie es erstmal erreichen. Sporen und einzel­lige Algen werden durch den Wind auf das Dach geweht. Gibt es viele Bäume und Sträucher in der Nähe, gelangen mehr Algen und Sporen von Flechten und Moosen auf das Dach, wie Riccardo Dreihaupt, studierter Geoökologe der TU Freiberg anmerkt. Zudem herrscht eine höhere Luft­feuchtig­keit, wenn es viele Bäume und Sträucher in der Nähe gibt. Somit bewachsen Algen, Flechten und Moose Dächer in Regionen mit großen Wald­gebieten schneller und dichter.

Damit der Bewuchs auf dem Dach wachsen kann, benötigt er zudem Nährstoffe. Diese werden in Form von feinen Erd­partikeln, Pflanzen­fasern oder Staub­partikeln auf das Dach geweht. In Gegenden mit viel Land­wirtschaft gibt es durch große Felder oder Vieh­haltung tenden­ziell mehr Erd­partikel, Staub von Futter­mitteln, Stroh oder feine Pflanzen­reste, die auf das Dach wehen und dort mit ihren Nähr­stoffen die Grundlage für das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen bilden.

Nähe zur Stadt und Luftverschmutzung

Besonders Flechten und Moose reagieren empfind­lich auf Luft­verschmut­zung, wie unter anderem V. Spagnuolo in seiner Studie über den Stress, den Flechten und Moose in städ­tischen Gebieten erfahren, heraus­fand. Die Schwer­metalle und Schwefel­dioxid sowie Stick­oxide schädigen die Zell­struktur von Flechten und Moosen. Gerade Flechten wachsen bevorzugt auf Haus­dächern in Gegenden mit guter Luft - also vornehm­lich auf dem Land - schneller und stärker als an Häusern in der Nähe von Industrie­gebieten mit schädlichen Abgasen oder Städten mit viel Straßen­verkehr. Aufgrund der höheren Tempera­turen und geringeren Luft­feuchtig­keit durch die hohe Versie­gelung und die meist große Entfernung zu Bäumen, wachsen Algen, Flechten und Moose in großen Städten in der Regel nur langsam.

Abgase sind aber nicht gleich Abgase, wie Patrick Brudek, Dach­reiniger mit über 25 Jahren Erfahrung und Gründer der Marke Moosservice24 beschreibt. Die Staub­partikel und gerade der Stick­stoff, der aus der Landwirt­schaft, Industrie oder Autoab­gasen stammen kann, dient als Dünger für das Dach. Wie sehr die Luft­verschmut­zung den Flechten, Algen und Moosen schadet, hängt also stark von deren Inten­sität und Stoffzusammensetzung ab.

Unterschiede in Nord- & Süddeutschland

Algen, Flechten & Moose wachsen im Norden besser

Algen, Flechten und Moose wachsen bevorzugt in Gegenden mit hoher Luft­feuchtig­keit, viel Nieder­schlag und nicht so viel Sonnen­ein­strah­lung. Wie die durch­schnitt­lichen Mess­werte der letzten 20 Jahre in Nord- und Süd­deutsch­land basierend auf den Daten des Deutschen Wetter­dienstes zeigen, sind die Sommer in Süd­deutsch­land heißer und die Winter kälter als in Nord­deutsch­land. Die relative Luft­feuchtig­keit sinkt gerade im Sommer im Süden stärker ab (72% in Bayern und 79% in Schleswig-Holstein im Juli im lang­jährigen Mittel). Die kühleren Sommer mit höherer Luft­feuchtig­keit und weniger Sonnen­ein­strah­lung, viel Nieder­schlag sowie milde Winter lassen Algen, Flechten und Moose in Nord­deutsch­land schneller und dichter wachsen als in Süd­deutschland.

Dank hoher Luftfeuchtig­keit und milderem Klima: Algen, Flechten und Moose wachsen in Nord­deutsch­land schneller

Die Nähe zur Nord- und Ostsee führt zu einem maritimen Klima mit viel Nieder­schlag, weniger Sonnen­ein­strah­lung durch häufige Wolken­bildung und kühlen Sommern sowie milden Wintern mit hoher Luft­feuchtig­keit, wie Riccardo Dreihaupt, studierter Geoökologe erklärt. Nord­deut­sches Wetter eben. "Hier fühlen sich Algen, Flechten und Moose wohl" sagt Patrick Brudek, erfahrener Dach­reiniger mit Einzugs­gebiet in ganz Deutsch­land. Er schätzt, dass Dächer in Nord­deutsch­land im Schnitt ca. 2 Jahre schneller bewachsen, als in Süd­deutsch­land. "Gerade Algen findet man in Nord­deutsch­land viel häufiger als im Süden.", so Brudek.

Je weiter südlich man in Deutsch­land kommt, umso mehr nimmt der Einfluss von Nord- und Ostsee auf das Klima ab und es wird bergiger. Das Klima wird konti­nentaler und wärmer. Auf der Karte mit der Global­stahlung im lang­jährigen Mittel in Deutsch­land von 1981 bis 2010 des Deutschen Wetter­dienstes ist klar zu erkennen, dass in Süd­deutsch­land die Sonne häufiger und inten­siver scheint. Die hohe Sonnen­ein­strah­lung und damit geringere Luft­feuchtig­keit sowie die höheren Tempera­turen im Sommer und kältere Winter mögen Algen, Flechten, Moose nicht so sehr. Deshalb wachsen sie in Süd­deutsch­land im Schnitt etwas langsamer und weniger dicht als im Norden. Zu beachten ist allerdings, dass die Standort­faktoren direkt am Haus wie Nähe zu umlie­genden Bäumen oder die Art der Eindeckung einen wesent­lich größeren Einfluss auf den Dachbewuchs haben.

Infografik: Globalstrahlung in Deutschland von 1981 bis 2010 vom DWD

Globalstrahlung in Deutschland, lang­jähriges Mittel von 1981 bis 2010: In Süd­deutsch­land scheint die Sonne häufiger und inten­siver als im Norden (Quelle: Deutscher Wetterdeinst).

Unterschiede in West- & Ostdeutschland

Milderes Klima im Westen und Trockenheit im Osten

Es gibt nicht nur in Nord- und Süd­deutsch­land unter­schied­liche Klima­bedingungen, die das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen beein­flussen, das Klima ändert sich in Deutsch­land auch von West nach Ost. Ein Vergleich der Klima­daten im lang­jährigen Mittel basierend auf den Wetter­daten des Deutschen Wetter­dienstes der letzten 20 Jahre in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg zeigt, dass die Sommer in Ost­deutsch­land etwas heißer und die Winter etwas kälter als in West­deutsch­land sind. Zudem ist der Osten sonniger und trockener als der Westen. Die relative Luft­feuchte beträgt in Nordrhein-Westfalen im Schnitt 73% im Juli und in Brandenburg im gleichen Zeitraum 70%. Die Unter­schiede sind von West nach Ost nicht so groß wie von Nord nach Süd, aber dennoch wachsen Algen, Flechten und Moose in Ost­deutsch­land etwas langsamer und weniger dicht als in West­deutsch­land, wie der erfahrene Dachreiniger Patrick Brudeck mit Erfahrung in ganz Deutschland berichtet.

Das kontinentale Klima macht es Algen, Flechten und Moosen in Ostdeutschland etwas schwerer

Der Hauptgrund des langsamer wachsenden Dach­bewuchses in Ost­deutsch­land ist das trockenere, kontinen­talere Klima. Der westen Deutsch­lands wird stäker vom mediterranem Klima des Atlantiks beein­flusst. So ziehen häufiger Regen­wolken über die Hausdächer und bringen Feuchtig­keit. Ost­deutsch­land ist weiter weg vom Atlantik und gerade über den Ebenen Brandenburgs fällt deutlich weniger Nieder­schlag, wie auch in der Karte des Deutschen Wetter­dienstes über die Niederschlags­summe in Deutschland von 1991 bis 2020 zu sehen. Es ist deutlich zu erkennen, dass nicht nur die Lage in West- oder Ost­deutsch­land die Niederschlags­mengen bestimmt, sondern auch die Gebirge in Deutschland. Vor größeren Gebirgen wie dem Schwarzwald, den Alpen oder dem Harz regnet es deutlich mehr als im Regen­schatten der Gebirge.

Infografik: Niederschlagssumme in Deutschland von 1991 bis 2020 vom DWD

Niederschlagsmenge in Deutschland, lang­jähriges Mittel von 1991 bis 2020: In Ost­deutsch­land ist es trockener als im Westen. (Quelle: Deutscher Wetterdeinst).

Dachbewuchs nach Bundesland

Hier wachsen Algen, Flechten und Moose besonders gut

Der Standort des Hauses hat neben anderen Faktoren wie die Art der Eindeckung und Dachneigung einen großen Einfluss auf das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach. Dabei ist eigentlich eher der genaue Standort ("steht das Haus in der Stadt, Vorort oder Dorf,...?") und die nähere Umgebung des Hauses wichtig (z.B. "wo steht der nächste Baum?"). Aber auch die Lage in Deutsch­land bzw. einem Bundes­land geben klima­tische und geografische Faktoren vor, die das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach beeinflussen.

Dachbewuchs in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg liegt in Süd­deutsch­land und weist damit ein pauschal kontinen­taleres Klima als Nord­deutsch­land auf. Aufgrund der stärkeren Sonnen­ein­strah­lung, wärmeren Sommern und kühleren Wintern schätzt Patrick Brudek, der seit 1999 als Dachreiniger und Firmen­gründer in ganz Deutschland aktiv ist, dass in Baden-Württemberg Dach­reinigungen aufgrund von langsamer wachsendem Dahbewuchs erst ca. 2 Jahre später erfolgen, als in Nord­deutsch­land.

Im Breisgau wachsen Algen, Flechten und Moose aufgrund der höheren Tempera­turen auf den Hausdächern besonders langsam, meint Brudek. Anders ist die Situation im Schwarzwald - die vielen Bäume und die dadurch höhere Luft­feuchtig­keit beschleu­nigen das Wachstum von Dachbewuchs auf Häusern in Waldnähe. Auch die Dächer von Gebäuden, die direkt am Bodensee, Neckar oder der Donau stehen, werden in der Regel schneller mit Algen, Flechten und Moosen bewachsen.

Der Karte mit der mittleren Nieder­schlags­summe ist zu entnehmen, dass es in Baden-Württem­berg besonders im westlichen Schwarzwald vergleichs­weise sehr viel regnet, was das Wachstum von Dach­bewuchs fördert. Am stärksten bewachsen die Häuser, die in Wald- und Flussnähe stehen. Gebäude in großen Städten wie Stuttgart sind weniger betroffen.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Baden-Württemberg

Algen, Flechten und Moose wachsen in Baden-Württem­berg auf Dächern im Schwarz­wald sowie um den Boden­see gut und im Breisgau eher schlecht. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Bayern

Das Klima in Bayern mit stärkerer Sonnen­ein­strah­lung, wärmeren Sommern und kühleren Wintern als in Nord­deutsch­land führt pauschalt zu einem etwas langsameren Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Hausdach.

Direkt in den großen Städten wie München oder Nürnberg ist weniger Bewuchs zu erwarten, im Umland der Metropolen und in Gewerbe­gebieten wachsen Algen, Flechten und Moose auf dem Dach etwas schneller. Auch Haus­besitzer im oder am Bayerischen Wald und Thüringer Wald sowie an großen Flüssen wie Donau, Inn und Main müssen aufgrund der höheren Luft­feuchtig­keit mit einem schnelleren Wachstum von Dachbewuchs rechnen.

Laut Niederschlags­karte des Deutschen Wetter­dienstes gibt es in Süd­bayern und dort besonders am Alpenrand und dem Bayerischen Wald besonders viel Nieder­schlag. Wo es viel regnet, wachsen auch Algen, Flechten und Moose besser. Allerdings wird das Wachstum in größeren Höhenlagen durch die intensivere Strahlung auch wieder gehämmt, wie der studierte Geoökologe Riccardo Dreihaupt berichtet. Bayern ist vermut­lich das Flächen­bundes­land, das im Schnitt am wenigsten mit Dachbewuchs zu kämpfen hat.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Bayern

In Bayern wachsen Algen, Flechten und Moose auf Haus­dächern nahe der Wald­gebiete im Fichtel­gebirge und Bayerischen Wald sowie rund um München besonders gut und in großen Städten eher schlecht. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Berlin

Berlin hat als größte Stadt Deutsch­lands im Allgemeinen keine großen Probleme mit Algen, Flechten und Moosen auf den Haus­dächern. Die oft dicht bebauten Wohn­viertel mit hohen Dächern, viel versie­gelter Fläche und geringerer Luft­feuchtig­keit bieten keine guten Wachstums­bedingungen für Bewuchs auf dem Dach. Die Sporen gelangen durch die wenigen Bäume nur schwer auf die hohen Dächer und die unge­hinderte Sonnen­ein­strah­lung sorgt für sehr hohe Tempera­turen. Zudem liegt Berlin im ohnehin trockenen Osten Deutschlands.

In der Nähe von Parks und an der Spree kann die Situation wieder ganz anders aussehen. Hier ist die Luft­feuchtig­keit höher, was das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen begünstigt. Auch im Speckgürtel und Berliner Umland bewachsen Dächer deutlich schneller. Patrick Brudek hat die Erfahrung gemacht, dass gerade um den Berliner Flughafen herum die Dächer deutlich schneller und dichter bewachsen. Die Einträge aus der Land­wirtschaft, dem Flug­hafen­betrieb sowie zahl­reichen Gewerbe­gebieten mit vielen Grün­flächen bringen Nährstoffe und Sporen auf das Dach.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Berlin

Algen, Flechten und Moose wachsen in dicht- und hoch­bebauten Stadt­vierteln in Berlin besonders langsam, im Umland der Stadt aber deutlich schneller. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Brandenburg

In Brandenburg bewachsen die Hausdächer in der Regel relativ langsam und weniger dicht. Das Bundes­land erhält laut der Karte mit mittleren Nieder­schlags­summen in Deutschland weniger Nieder­schlag als andere Bundes­länder und weist zudem ein kontinen­taleres Klima auf. Die Sommer sind also aufgrund der weiten Entfernung zum Meer ziemlich heiß und die Winter relativ kalt. Das sind Klima­beding­ungen, die Algen, Flechten und Moose eher nicht mögen.

Brandenburg ist zu flach, als dass Regen­wolken an einem Gebirge hängen bleiben könnten. Ledig­lich in der Nähe der Havel, Spree sowie Oder und natürlich im Spreewald herrscht eine höhere Luft­feuchtig­keit, die zu einem stärkeren Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Hausdach führt. Auch das Umland der Metropole Berlin befeuert mit Nähr­stoffen aus den Verkehrs­abgasen & co. den Bewuchs auf dem Dach.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Brandenburg

Im eher trockenen Brandenburg wachsen Algen, Flechten und Moose auf den Dächern generell langsamer, jedoch im Umland von Berlin sowie im Spreewald und den Seen im Norden deutlich schneller. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Bremen

Bremen liegt ziemlich nahe an der Nordsee und wird durch deren maritimes Klima beein­flusst. Die Luft­feuchtig­keit ist hier ganz­jährig relativ hoch und der häufig bewölkte Himmel sorgt für eine Ver­schat­tung auf dem Hausdach. Algen, Flechten und Moose wachsen bei diesem Klima besonders gut und schnell.

Auf den Dächern hoher Mehr­familien­häuser in der Stadt ist der Bewuchs weit weniger ausgeprägt, wie Dach­reiniger Brudeck berichtet. Das hier herrschende Stadtklima mit geringerer Luft­feuchtig­keit und wenig Vegetation hemmt das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen. In der Nähe von Parks und der Weser ist die Luft­feuchtig­keit wieder höher und Dachbewuchs kann dort besser und schneller wachsen. Im Umland von Bremen und Gewerbe­gebieten wie dem GVZ Bremen oder dem Weserpark bewachsen Dächer mit Algen, Flechten und Moosen aufgrund von größeren Grün­flächen und mehr Vegetation sowie den Nähr­stoffen, die durch den Verkehr, Land­wirtschaft und Industrie­gebieten auf die Dächer gelangen, deutlich schneller.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Bremen

In Bremen wachsen Algen, Flechten und Moose auf den Hausdächern aufgrund der Nähe zur Nordsee relativ schnell, im Stadt­zentrum jedoch deutlich langsamer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Hamburg

Hamburg ist wahrscheinlich wie kein anderes Bundesland der Inbegriff vom "Norddeutschen Wetter". Die Nähe zur Nordsee, der häufige Regen und die geringe Sonneneinstrahlung durch oft auftretende Bewölkung sorgen für eine ganzjährig relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Ideales Klima für Algen, Flechten und Moose.

Obwohl die Bedingungen vom Klima her optimal sind, haben Häuser - besonders Mehr­familien­häuser - in Hamburg relativ wenig Probleme mit Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach. Der Dachbewuchs wächst hier schneller als in München und Berlin, aber nicht so schnell und dicht wie im Umland von Hamburg. Gerade auf die hohen Dächer der Gebäude in Mitte oder Altona, die nicht gerade an einem Park oder der Elbe stehen, gelangen nur selten Algen oder Sporen. Hinzu kommt die Luft­verschmut­zung einer Großstadt, die besonders Flechten und Moosen das Leben schwer macht.

Im Umland von Hamburg finden Algen, Flechten und Moose hingegen sehr gute Lebens­bedingungen. Die hohe Luft­feuchtig­keit und häufige Wolken­bildung, die nicht mehr ganz so hohen Hausdächer auf die mehr Sporen von der dichteren Vege­tation geweht werden und die Staub­partikel von den Verkehrs­abgasen aus der Stadt und der umlie­genden Land­wirt­schaft, die Nähr­stoffe auf das Dach tragen, sorgen dafür, dass Dächer im Umland von Hamburg sehr schnell und dicht mit Algen, Flechten und Moosen bewachsen.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Hamburg

Algen, Flechten und Moose wachsen auf Hausdächern in Hamburg aufgrund des feuchten Nord­deutschen Wetters ziemlich schnell, lediglich im dicht bebauten Stadt­zentrum deutlich langsamer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Hessen

Die Lage von Hessen in der westlichen Mitte Deutsch­lands prägt ein Klima, das nicht zu trocken und nicht zu sonnig ist. Das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen ist hier eher mittelmäßig. Der Norden von Hessen liegt im Regen­schatten des Rothaar­gebirges und ist deshalb etwas trockener. Das mag der Dachbewuchs nicht. Um den Vogelberg und Odenwald herum fällt laut Niederschlags­sume des DWD wieder mehr Nieder­schlag, was Algen, Flechten und Moose besser wachsen lässt.

Hausdächer in der Nähe der zahlreichen Flüsse wie Rhein, Main und Fulda sowie den vielen Wald­gebieten und National­parks am Taunus und Rhön sind aufgrund der dort herr­schenden höheren Luft­feuchtig­keit stärker von Dach­bewuchs betroffen. In den großen Städten Frankfurt, Kassel und Wiesbaden wachsen Algen, Flechten und Moose weniger gut, dafür aber in deren Umland, gerade in Südhessen, durch den vermehrten Nährstoff­eintrag durch Staub und Abgase der Städte und des Flughafens besonders stark.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Hessen

In Hessen wachsen Algen, Flechten und Moose auf Haus­dächern um den Vogelberg sowie im Taunus und Rhön besonders gut. In großen Städten wie Frankfurt ist das Wachstum schwächer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern bietet mit seiner Lage an der Ostsee, den vielen Seen, dem wolken­reichen Nord­deutschen Wetter und der niedrigen Bebauungs­dichte mit vielen Feldern und Wäldern hervor­ragende Beding­ungen für das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach. Lediglich die Nieder­schlags­menge ist laut Karte mit der Nieder­schlags­summe im lang­jährigen Mittel in Deutsch­land aufgrund der etwas kontinen­taleren Lage geringer als im Nordwesten Deutsch­lands. Es gibt in Mecklenburg-Vorpommern kein Gebirge, an dem Regen­wolken hängenbleiben könnten.

Die Ostsee im Norden und die vielen Seen im Süden sorgen im kompletten Bundesland für eine ganzjährig relativ hohe Luft­feuchtig­keit. Die milden Sommer und Winter sowie die geringe Sonnen­ein­strahlung (Global­strahlungs­karte des DWD) und die vielen Wälder führen zu einem schnellen und dichten Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf den Haus­dächern. Die hohe Dichte an Vieh­haltung und Feldern trägt Erd­partikel und Nähr­stoffe auf die Hausdächer, die als Dünger für den Dachbewuchs dienen. Abgesehen von den Stadt­zentren in Rostock und Schwerin befinden sich die aller­meisten Häuser eher im ländlichen Raum, sind nicht besonders hoch gebaut und meist von viel Grün umgeben, was ebenfalls das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Hausdach begünstigt.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Mecklenburg-Vorpommern

Algen, Flechten und Moose wachsen in Mecklenburg-Vorpommern auf Dächern in Küsten­nähe sowie an den vielen Seen durch die höhere Luft­feuchtig­keit besonders gut. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Niedersachsen

Niedersachsen bietet vermutlich die besten Wachstums­bedingungen für Algen, Flechten und Moosen auf Haus­dächern in Deutsch­land. Das regen­reiche und trübe Nord­deutsche Wetter, die Nähe zur Nordsee sowie die Einflüsse des Atlantiks schaffen ein feuchtes, schattiges Klima, das gerade Algen und Moose bevor­zugen. Die Regen­wolken ziehen von der Nordsee im Nord-Westen über Nieder­sachsen und regnen im Norden sowie im Süden vor dem Harz ab. Algen kommen hier häufiger vor, als in Süd­deutsch­land, wie Dachreiniger Patrick Brudek betont.

Hausdächer in der Nähe der Küste und von Flüssen wie Weser und Ems sowie den Wald­gebieten im Harz und der Lüneburger Heide bewachsen aufgrund der höheren Luft­feuchtig­keit schneller. Das Umland um Bremen, Hamburg, Hannover sowie den Industrie­gebieten um Wolfsburg und den Verkehrs­knoten­punkten ist von Emissionen betroffen, die nährstoff­reichen Staub auf die Haus­dächer bringen. Zudem verfügt Nieder­sachsen über sehr viel Land­wirtschaft und Viehzucht - somit gelangen auch Erdpartikel, feine Pflanzen­reste und mehr als Dünger für Algen, Flechten und Moose auf die Hausdächer.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Niedersachsen

In Niedersachsen wachsen Algen, Flechten und Moose auf Haus­dächern in Küsten­nähe, im Umland von Bremen und Hannover sowie im Harz und Lüneburger Heide besonders gut. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen bewachsen die Hausdächer in der Regel relativ schnell mit Algen, Flechten und Moosen. Das Bundesland liegt im westen Deutsch­lands und somit im Ein­fluss­bereich des Atlantik und der Nordsee. Die Regen­wolken vom Meer erreichen Deutsch­land meist vom Nordwesten und ziehen direkt über NRW, wie Riccardo Dreihaupt berichtet. Vor dem Rothaar­gebirge regnen die Wolken dann oft ab, weshalb gerade im Südosten von NRW besonders viel Niederschlag fällt (Karte der mittleren Niederschlags­summe in Deutschland).

Algen, Flechten und Moose mögen die Wolken­bildung sowie den häufigen Nieder­schlag und die damit einher­gehende hohe Luft­feuchtig­keit. Auch die Wälder im Südosten des Bundes­landes tragen dazu bei. Ein weiterer großer Faktor für den Dachbe­wuchs in NRW ist das Ruhrgebiet und die vielen großen Städte Köln, Bonn, Düssel­dorf, Essen, Dortmund & co. Direkt in den Groß­städten wachsen Algen, Flechten und Moose aufgrund der vielen versie­gelten Flächen, hohen Dächern, trockeneren Luft, hohen Luft­verschmut­zung und wenigen Bäumen eher langsam. Im Umland und am Stadtrand, wo eher Einfamilien­häuser mit Gärten stehen, tritt Dach­bewuchs hingegen oft sehr schnell und flächendeckend auf.

Die vielen Grünflächen und Gewerbe­parks, die im Ruhrgebiet entstanden sind sowie die großen Flüsse Rhein, Ruhr und Ems als auch die Seen ehemaliger Tagebaue sorgen für eine ziemlich hohe relative Luftfeuchtigkeit von ca. 70% bis 85% im Jahres­verlauf (lang­jähriges Mittel in NRW). Hinzu kommt der viele Straßen­verkehr, der Abrieb und Staub von Abgasen mit Stick­stoff­verbindungen auf die Hausdächer treibt, die dort als Dünger für den Dach­bewuchs dienen. Wer also im Südwesten oder in der Nähe einer größen Stadt oder verkehrs­reichen Straße in Nordrhein-Westfalen wohnt, der sollte sich darauf einstellen, dass sein Dach relativ schnell mit Algen, Flechten und Moosen bewächst, so die Erfahrungs­werte von Patrick Brudek.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Nordrhein-Westfalen

Algen, Flechten und Moose wachsen auf Haus­dächern in NRW rund um die großen Städte, im Ruhr­gebiet und im Rothaar­gebirge besonders gut. In großen Städten wie Dort­mund, Essen, Köln und Co. ist das Wachstum schwächer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Rheinland-Pfalz

Aufgrund der großen Wald­flächen müssen sich viele Bewohner von Rheinland-Pfalz auf einen relativ schnellen Bewuchs mit Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach einstellen. Die großen Waldge­biete in der Eifel, dem Wester­wald, Hunsrück und Pfälzer­wald sowie die großen Flüsse Rhein und Mosel sind die Ursache für eine hohe Luft­feuchtig­keit in deren Nähe. Das feuchte, kühlere Klima fördert das Wachstum von Dachbewuchs auf Häusern in der Nähe von Wäldern und Flüssen.

Wer jedoch nicht in der Nähe eines der zahl­reichen Wälder wohnt, den erreicht eine moderate Sonnen­ein­strah­lung und Niederschlags­menge (Deutschland­karte mit Global­strahlung und Nieder­schlags­summe). Der Osten von Rheinland-Pfalz ist dabei etwas trockener. Im Umland größerer Städte, Gewerbe­gebiete und Verkehrs­adern wie in Koblenz und Mainz kann das Wachstum von Dachbewuchs aufgrund von nährstoff­reichem Staub auf dem Dach zunehmen.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz wachsen Algen, Flechten und Moose auf Hausdächern in den Wald­gebieten im Hunsrück und Pfälzer Wald sowie an Mosel und Rhein aufgrund der höheren Luft­feuchtig­keit besonders gut. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs im Saarland

Im Saarland wachsen Algen, Flechten und Moose im Schnitt ähnlich, aber etwas weniger schnell als in Rheinland-Pfalz. Niederschlags­menge und Sonnen­ein­strah­lung ist im Vergleich zu anderen Bundes­ländern eher durch­schnitt­lich. In den Wald­gebieten des Hunsrück und Saarkohlen­wald sowie in der Nähe der Saar und vielen kleineren Flüsse herrscht ein milderes, feuchteres Klima, das Dachbewuchs besser wachsen lässt.

Auch Gewerbegebiete oder brachliegende Industrie­gebiete mit großen Grün­flächen können das Wachstum von Bewuchs auf nahe­gelegenen Dächern fördern. Industrie­gebiete und Schwer­industrie können jedoch vor allem Flechten und Moosen schaden, wenn eine hohe Luft­verschmut­zung im Bereich der Hausdächer herrscht. Während im Zentrum von Saar­brücken selbst störender Dachbewuchs kaum ein Thema ist, führt der Verkehr und die Abgase im Umland zu nähr­stoff­reichem Staub, der sich auf den Dächern ablagert und dort als Dünger für Algen, Flechten und Moose dient.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern im Saarland

Algen, Flechten und Moose wachsen auf Haus­dächern im Saar­land um die Stadt Saar­brücken sowie in den Wald­gebieten im Nord- und Südwesten besonders gut. In der Innen­stadt von Saar­brücken ist das Wachstum aufgrund der dichten Bebauung schwächer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Sachsen

Hausdächer in Sachsen sind eher weniger von übermäßig schnellen Wachstum von Algen, Flechten und Moosen betroffen. Laut Karte der Global­strahlung und Nieder­schlags­summe scheint die Sonne in Sachsen eher moderat stark, im Süden etwas stärker. Das Bundesland ist von kontinen­talerem Klima geprägt und ist eher trocken, im Erzgebirge fällt hingegen deutlich häufiger Nieder­schlag. Ein eher sonniges und trockenes Klima mögen gerade Algen und Moose nicht.

Während der Nordwesten eher von Land­wirt­schaft geprägt ist, gibt es im Erzgebirge im Süden und in der Lausitz im Osten große Wald­gebiete. In der Nähe dieser Wälder und Flüsse wie Elbe und Mulde sowie den zahl­reichen Seen in Sachsen herrscht eine höhere Luft­feuchtig­keit und milderes Klima, das das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach begünstigt. Während Dach­bewuchs in den großen Städten wie Leipzig und Dresden selten ein Problem ist, wird im Umland durch den Verkehr, Gewerbe­gebiete und Flughäfen stickstoff­reicher Staub von Abgasen und Abrieb auf die Haus­dächer getragen. In Regionen mit viel Land­wirtschaft und Vieh­haltung wie im Nordwesten Sachsens wehen Erd­partikel, feine Pflanzen­teile und Dünge­mittel auf das Dach. Nährstoff­reicher Staub bietet eine gute Wachstumgs­grundlage für Algen, Flechten und Moose.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Sachsen

In Sachsen wachsen Algen, Flechten und Moose auf Haus­dächern im Erzgebirge, um die Seen im Nord­osten und um Leipzig herum besonders gut. In großen Städten wie Dresden, Leipzig und Chemnitz ist das Wachstum aufgrund der dichten Bebauung schwächer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Sachsen-Anhalt

Ähnlich wie in Sachsen bewachsen auch Dächer in Sachsen-Anhalt im Schnitt eher weniger schnell mit Algen, Flechten und Moosen. Laut der Karte der Nieder­schlags­summe im lang­jährigen Mittel vom DWD fällt in Sachsen-Anhalt relativ wenig Nieder­schlag. Der Süden des Bundes­landes liegt im Regen­schatten des Harzes. Das landwirt­schaftlich geprägte Bundes­land weist somit im Schnitt eine relativ niedrige Luft­feuchtig­keit auf. Das etwas kontinen­talere Klima in Ost­deutsch­land mit heißeren Sommern und kälteren Wintern hilft dem Dach­bewuchs auch nicht gerade für ein schnelles Wachstum.

Die vergleichsweise wenigen Wald­flächen im Harz sowie im Norden Sachsen-Anhalts schaffen ähnlich wie die Flüsse Elbe, Mulde und Saale ein feuchteres und milderes Klima in ihrer Nähe, das Algen, Flechten und Moose auf dem Dach besser wachsen lässt. Durch die vielen Felder und Vieh­haltung gerade im Süden des Bundes­landes weht viel nähr­stoff­reicher Staub wie Erdpar­tikel, feine Pflanzen­reste, Dünger­reste, Futter­mittel, Stroh und mehr auf die Haus­dächer, die am Feldrand oder an einer Weide stehen. Dieser bildet eine gute Grund­lage für das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Dach.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Sachsen-Anhalt

Algen, Flechten und Moose wachsen in Sachsen-Anhalt auf Haus­dächern im Harz sowie im Umland der großen Städte Leipzig, Halle und Magde­burg besonders gut. Im rest­lichen Bundes­land ist das Wachstum aufgrund des trockeneren Klimas eher schwächer. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein bietet mit seinem feuchten, milden Klima ideale Wachstums­bedingungen für Algen, Flechten und Moose auf dem Dach. Laut der Karte der Global­strah­lung des DWD ist die Sonnen­ein­strah­lung in Nord­deutsch­land vergleichs­weise schwach ausgeprägt, was Dachbewuchs, der eher feuchte und schattige Standorte bevorzugt, begünstigt. Die relative Luft­feuchtig­keit ist in Schleswig-Holstein mit 78% bis 89% im lang­jährigen Mittel (Datenquelle DWD) sehr hoch, was durch die Lage an Nord- und Ostsee, den vielen Buchten und Inseln sowie dem oft trüben und regne­rischen Wetter entsteht. Gerade Algen fühlen sich unter diesen Beding­ungen sehr wohl und wachsen ziemlich schnell und flächen­deckend auf Hausdächern, wie Dachreiniger Patrick Brudek beschreibt.

Schleswig-Holstein hat kaum Wald, dafür aber viele Acker und Grün­land­flächen. Über diese werden zwar nicht so viele Sporen auf die Haus­dächer geweht, dafür aber Nähr­stoffe in Form von Erd­partikeln, Pflanzen­fasern, Staub von Dünge- und Futter­mitteln und mehr. In der Region um Hamburg kommt dazu noch stickstoff­reicher Staub von Autoabgasen und anderen Emissionen, der als Dünger für den Dachbewuchs dient.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein wachsen Algen, Flechten und Moose aufgrund der hohen Luft­feuchtig­keit des Nord­deutschen Wetters sehr schnell. Dies verstärkt sich in Küsten­nähe der Nord- und Ostsee nochmals. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Dachbewuchs in Thüringen

Wie schnell Algen, Flechten und Moosen auf den Haus­dächern in Thüringen wachsen, hängt von deren Lage ab. Häuser in der Region des Thüringer Wald sind stärker von Dach­bewuchs betroffen, als andere Regionen des Bundes­landes. Der Thüringer Wald ist im Vergleich zum Rest Thüringens sehr nieder­schlags­reich (Karte mit Niederschlags­summe des DWD). Die großen Wald­flächen halten eine hohe Luft­feuchtig­keit und sorgen für ein mildes Klima mit kühleren Sommern und wärmeren Wintern. In der Region des Thüringer Waldes bewachsen Hausdächer somit schneller mit Algen, Flechten und Moosen.

Andere Regionen Thüringens sind trockener und eher von Feldern und Weiden geprägt, wie das Thüringer Becken. Hier ist die Luft­feuchtig­keit geringer und Sporen werden seltener auf das Dach geweht. Häuser, die am Feldrand oder Grünland stehen, können trotzdem von starkem Dach­bewuchs betroffen sein. Der Wind weht nährstoff­reiche Erd­partikel, Pflanzen­reste oder Dünge- und Futter­mittel auf das Dach. In Gebieten um die großen Städte Erfurt und Weimar fällt zudem stickstoff­reicher Staub und Abrieb von Verkehr und Industrie an. Solche Nähr­stoffe dienen als Grundlage für das Wachstum von Algen, Flechten und Moosen auf dem Hausdach.

Infografik: Karte mit Wachstum von Flechten, Algen und Moosen auf den Dächern in Thüringen

Algen, Flechten und Moose wachsen auf Haus­dächern in Thüringen eher mäßig stark. Im Thüringer Wald ist das Wachstum aufgrund der höheren Luft­feuchtig­keit jedoch deutlich stärker. (Die Grafik basiert auf dem geschätzen Wachstum nach Erfahrungswerten)

Interaktiver Rechner

Wie schnell bewächst Ihr Dach?

Dieser Rechner schätzt, wie lange es bei Ihrem Haus etwa dauern könnte, bis Ihr Dach sichtbar mit Flechten, Algen und Moosen bewachsen ist und wann sich eine Dach­reinigung lohnen könnte. Die Berechnung basiert auf den Angaben zu Ihrem Haus bzw. Dach und den Erfahrungs­werten unserer Experten für Dach­reinigungen und Bewuchs sowie Sachverständigen.

Wo steht Ihr Haus / Gebäude?

Haus in der Stadt
Haus in Neubausiedlung
Haus im Dorf
Haus am Waldrand oder Fluss
Haus im Gewerbegebiet
Gebäude im Industriegebiet

Was für eine Eindeckung haben Sie auf dem Dach?

Was für eine Dachneigung haben Sie?

Grad

Satteldächer haben oft eine Dachneigung von um die 40 Grad, Walmdächer von ca. 25 Grad.

Wie weit ist der nächste Wald oder Baum vom Gebäude entfernt?

Meter

Wie viele Stockwerke hat Ihr Haus (ohne Keller)?

Stockwerke

In welcher Region steht Ihr Haus?

Ihre Postleitzahl (nur zur Berechnung genutzt)

Geschätze Bewuchsdauer

Anhand Ihrer Eingaben schätzen wir die ungefähre Zeit, bis auf Ihrem Dach der erste Bewuchs sichtbar ist bzw. bis sich eine Dachreinigung lohnen könnte wie folgt ein:

Erster Bewuchs sichtbar nach

ca. 10 Jahren

Dachreinigung evtl. sinnvoll nach

ca. 10 Jahren

Stand

veröffentlicht: 02.09.2024 | letzte Aktualisierung: 02.09.2024

Gastautoren

Riccardo Dreihaupt - Studierter Geoökologe an der TU Bergakademie Freiberg

Riccardo Dreihaupt

An der TU Bergakademie Freiberg studierter Geoökologe

Riccardo Dreihaupt hat 2017 sein Studium der Geoökologie an der TU Bergakademie Freiberg abgeschlossen und beschäftigt sich seitdem mit den Themen Webdesign und Dachsanierung. 

Patrick Brudek - Gründer von Moosservice24

Patrick Brudek

Gründer von Moosservice24 

Patrick Brudek hat viele Jahre Erfahrung in der Dach­reinigung und ist als Gründer und lang­jähriger Geschäfts­führer der seit 1999 existenten Firma MS24 (Moosservice24) in ganz Deutschland aktiv.

Quellenverzeichnis

Kapitel "The Influence of Environmental Factors on the Growth of Lichens in the Field" von Richard A. Armstrong; veröffentlicht am 19. Dezember 2014 im Buch Recent Advances in Lichenology (Seiten 1-18)

Studie "Cytological stress and element uptake in moss and lichen exposed in bags in urban area" von V. Spagnuolo, M. Zampella, S. Giordano, P. Adamo; veröffentlicht im July 2011 im Ecotoxicology and Environmental Safety (Volume 74, Seiten 1434-1443)

Buch "Biologie der Moose" von J. Frahm; veröffentlicht 2001 im Springer Verlag (ISBN 978-3-662-57607-6)

Studie "The joint influence of albedo and insulation on roof performance: An observational study" von P. Ramamurthy, T. Sun, K. Rule, E. Bou-Zeid; veröffentlicht am 15. April 2015 im Journal Energy and Buildings (Volume 93, Seiten 249-258)

Studie "Modifikation der Luftfeuchte in einem Stadtgebiet" von F. Fiedler; veröffentlicht 1979 im Promet (Volume 9, Seiten 12-16)

Grafik Globalstahlung in Deutschland, mittlere Monatssummen, Zeitraum: 1981-2010; Deutscher Wetterdienst (abgerufen: 04.01.2024)

Grafik Niederschlagssumme in Deutschland, Mittel: 1991-2020; Deutscher Wetterdienst (abgerufen: 04.01.2024)

Daten Klima in Schleswig-Holstein; Laenderdaten.info (abgerufen: 04.01.2024)

Daten Klima in Bayern; Laenderdaten.info (abgerufen: 04.01.2024)

Daten Klima in Nordrhein-Westfalen; Laenderdaten.info (abgerufen: 23.07.2024)

Daten Klima in Brandenburg; Laenderdaten.info (abgerufen: 23.07.2024)